Die Polarisierung, die wir gerade erleben, macht uns sprachlos, aber nicht meinungslos. Sie macht uns wütend, aber nicht ohnmächtig. Sie lässt uns den Wert unserer Demokratie erkennen.
Jeden Tag beraten wir Pädagog*innen, ehrenamtliche Vorstände und Eltern dabei, ihren Umgang mit Problemen im Kinderladen- oder Schulalltag zu finden. Wir hören zu, fragen nach, informieren, klären auf und vermitteln. Wir setzen auf Kompromiss statt Konflikt. Auf Verstehen statt Bewerten. Auf Zusammenhalt statt Ausschluss.
Wir erleben jeden Tag, wie anstrengend demokratische Prozesse im Kleinen wie im Großen sein können, aber auch wie tragfähig sie sind, wenn Konsens oder stabile Mehrheiten das Fundament bilden.
Der selbstverwaltete Kinderladen mit seinen politischen, weltverbessernden Ideen war ein emanzipatorisches und urdemokratisches Konstrukt und ist es in seiner Struktur bis heute geblieben – manchmal ein bisschen chaotisch, gelegentlich auch ein wenig improvisiert, aber immer mit einem guten Blick auf die Kinder.
Kinderläden und Kitas, Schülerläden und Horte sowie freie Alternativschulen waren und sind Orte für Kinder und Jugendliche, an denen vermeintliche Nischenthemen den Raum fanden, sich zu entfalten und ihren Platz in der breiten Gesellschaft zu erobern.
Kinderrechte, Inklusion, Vielfalt, Mehrsprachigkeit, Gendersensibilität u.v.m. sind längst keine Nischenthemen mehr. Sie sind unser aller Lebensrealität.
Wir wollen Orte für Alle sein – vielfältig, bunt, autonom. Das soll auch so bleiben. Überall!
Wir sprechen uns gegen Stimmen aus, die ausgrenzen, diskriminieren und die Demokratie angreifen. Die unsere Verfassung in Frage stellen und in einem ideologischen Weltbild feststecken, das Intoleranz, Diskriminierung und Rassismus tolerabel werden lässt.
Hört einander zu und redet miteinander! Schaut über den Tellerrand! Wir haben die Wahl, lasst sie uns nutzen!!!
Eure DaKSe